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Vortrag von JProf. Dr. Nadja Germann und Prof. Dr. Jürgen Dendorfer

Was
Wann 07.11.2012
von 18:15 bis 19:45
Wo HS 1015 (KG I)
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JProf. Dr. Nadja Germann (Philosophie) und Prof. Dr. Jürgen Dendorfer (Landesgeschichte) halten den Einführungsvortrag zur Ringvorlesung des Mittelalterzentrums zum Thema "Zwischen Baghdad und Paris Intellektuelle Kulturen im Mittelalter".


Abstract

Prozesse der Gestaltung und Transformation intellektueller Kulturen prägen das lateinische und das arabische Mittelalter gleichermaßen. Das gilt für die Inhalte, die Medien, die Gelehrten, die Räume und die sozialen Bezüge, die sich zwar jeweils nach eigenen Gesetzmäßigkeiten veränderten, bei denen es aber trotz aller Unterschiede doch sinnvolle Vergleichspunkte gibt: die Auseinandersetzung mit den griechischen Wissenschaften im Kontext von Gesellschaften, die entscheidend durch ihre monotheistischen Religionen geprägt sind, welche sich als tragende Säulen der intellektuellen Kultur profilierten.

Interessanterweise fanden diese Prozesse innerhalb der beiden Kulturen nicht genau im selben Zeitraum statt: Während sie in der arabisch-islamischen Kultur schon seit dem 8. Jahrhundert auftraten, setzten sie sich in der lateinisch-christlichen erst ab dem 12. Jahrhundert mit der Neuentdeckung von Aristoteles durch, dann aber unter Einbezug des arabischen Erbes. Diese Konstellation bietet der Forschung ein höchst spannendes Panorama und regt zu vielen Fragen an: Wie greifen die beiden Kulturen das griechische intellektuelle Erbe auf und wie passen sie es an ihre eigenen Bedürfnisse an? Was zeichnete die individuellen Träger dieser intellektuellen Kultur aus und was die institutionellen? Welche Auswirkungen besaß die jeweilige Religion auf die Inhalte, Medien und Sprache? Lassen sich in beiden Kulturen ähnliche Abläufe und Formationen feststellen und wie reagieren die Kulturen aufeinander?

Im Zentrum der Vortragsreihe sollen drei Themenkomplexe stehen, die das Kaleidoskop dieser Transformations- und Gestaltungsprozesse jeweils in zwei oder drei aufeinanderfolgenden Veranstaltungen aus der Perspektive dieser beiden Kulturen in den Blick nehmen: (1) Bildung und ihre Räume; (2) Der Typos des Gelehrten; (3) Medien und Materialität. Eine solche Herangehensweise verspricht Aufschluss über essentielle Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede der jeweiligen intellektuellen Kulturen zu bieten und damit über ein Element mittelalterlicher Lebenswirklichkeit, das über Jahrhunderte hinweg für das Selbstverständnis und die Selbstsetzung sowohl der arabisch-islamischen als auch der lateinisch-christlichen Gesellschaft von entscheidender Bedeutung war.

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